Dein Weg aus der Männer-Scham

Im Juni hat im Rahmen des Menrising (http://menrising.de) Online-Kongresses Richard Beck mit mir ein Interview geführt über ein Thema, das für viele Männer sehr belastend ist: Scham.

Scham ist ein Gefühl, das uns klein macht, das uns vom Kontakt zu uns selbst trennt. Oft haben wir gelernt, diese Scham zu verstecken oder zu überspielen – durch Leistung, durch Härte, durch das Zurückziehen in uns selbst.

Doch genau hier liegt eine große Chance: Wenn wir bereit sind, uns unserer Scham zuzuwenden, eröffnet sich ein Weg zurück zu unserer eigenen Würde. Scham kann ein Portal sein, das uns zu unserem wahren Wesen führt.

Im Männerkreis schaffen wir einen Raum, in dem wir diese Gefühle nicht länger verdrängen müssen. Stattdessen können wir sie miteinander teilen – ohne Masken, ohne das Bedürfnis, perfekt zu sein. In dieser Offenheit erleben wir, dass wir nicht allein sind. Andere Männer tragen ähnliche Wunden, ähnliche Muster.

Der Weg aus der Männer-Scham beginnt damit, die eigenen Erfahrungen anzuerkennen: Situationen, in denen wir uns nicht genug gefühlt haben, in denen wir versagt zu haben glaubten, in denen wir uns zurückgezogen haben. Wenn wir diese Momente nicht länger verdrängen, sondern mit Mitgefühl anschauen, kann Heilung geschehen.

Es geht nicht darum, die Scham loszuwerden. Es geht darum, einen neuen Umgang damit zu finden. Sie darf da sein, aber sie bestimmt nicht länger unser Handeln.
So entsteht Raum für Lebendigkeit, für Freude, für echte Verbundenheit.

Dieser Weg ist nicht immer leicht, aber er lohnt sich.
Denn am Ende wartet die Erfahrung: Ich bin gut so, wie ich bin.